Nach all den negativen Schlagzeilen hier, folgt nun mal wieder ein positiver Hauch. Zwei Tage nach dieser beschissenen Prüfung. Es ist seit 9 Minuten September. Heute beginnt der Lebkuchenverkauf (für dich, Max XD). In 4 Monaten ist Weihnachten. Weihnachten. Ich höre seit einer Woche regelmäßig Weihnachtslieder. Denn es ist meine Zeit. Ich freue mich auf meinen ersten eigenen Weihnachtsbaum. Er wird nicht groß sein, aber er wird dieses Jahr in meiner Wohnung erstrahlen. Pünktlich zur Weihnachtsfeier mit meinen Mädels. Plätzchenbacken, Lieder singen. Noch 4 Monate.
Mir geht es wesentlich besser, als noch vor 2 Tagen. Ich durfte in den letzten Tagen zum ersten Mal erleben, was es heißt, wenn Freunde für dich da sind. So ganz nah und ohne Distanz. Am Abend vor meiner Prüfung kam Susi extra nochmal zu mir, um mich abzufragen. Und das, obwohl sie von ihren Orchesterauftritten total müde war. Nach meiner Prüfung war sie bei mir, wir haben Schokoladentorte gebacken, haben geschlafen, zusammen ferngesehen. Sie hat mich wieder auf andere Gedanken gebracht. Sie hat ihren Videorekorder mitgebracht und wir haben ein Musical gesehen - kein gewöhnliches Musical. Criminal Tango heißt das Stück und Susi spielte vor 5 Jahren die Hauptrolle. Ihr war es so peinlich, doch ich war begeistert. Ich bin immer wieder fasziniert, was alles in ihr steckt.
Ich habe den gestrigen Tag fast gänzlich im Bett verbracht. Ich war so übermüdet. Eigentlich wollte ich für die Zwischenprüfung am nächsten Mittwoch lernen, aber ich hab das noch nicht auf die Reihe bekommen. Heute auch nicht. Heute fühlte ich mich irgendwie kränklich. Ich habe zwar etwas Hausputz erledigt, aber den Nachmittag lag ich im Bett. Als Susi mich später abholte, meinte sie auch, ich sei kreidebleich. Das liegt vielleicht am Wetter. Es ist wie Herbst. Seit ein paar Stunden regnet es. Ich kann mich nachts wieder in meine Bettdecke kuscheln, weil es so kalt ist. Das mag ich.
Was ich toll finde ist, dass die aufgerissene Straßenseite vor meiner Tür betoniert wurde! Das bedeutet: kein Pflasterstein mehr!! Und das bedeutet: keine rumpelnden und ratternden LKWs!!! Zumindest wird der Straßenlärm dadurch etwas verringert. Das lässt mich hoffen, einige ruhigere Nächte zu verbringen... sofern die Bauarbeiten irgendwann mal fertig sind... laut Verwaltung wohl erst nächstes Jahr x_X
Morgen steht weiter Hausputz an, danach einige Texte für die nächste Zwischenprüfung ausarbeiten, eventuel kommt Susi und am Abend dann vielleicht Trine und Hans. Ich bin irgendwie froh, wenn ich die letzte Prüfung dann hinter mich gebracht habe. Dann kommen zwar noch die vielen Hausarbeiten, aber dann kommt auch bald der 14.9., ein Tag, an dem nicht nur meine Schwester Geburtstag hat, sondern an dem mein Flügelchen aus Berlin zu mir kommt. Ganz allein für mich. Nur für mich. Ich freu mich so. Manchmal ist meine Welt so schwer ohne sie. Ein Blick, ein Lachen ... und alles erscheint wieder leuchtend. Hihi.
Ich bin so deprimiert und irgendwie so traurig. Die Prüfung war der größte Mist.
Schon als ich den Raum betrat und seinen Laptop mit Grundrissen von Kirchen entdeckte, verging mir alles. Ich setzte mich, er gab eine Bildernummer im Rechner ein und vor mir erschien ein Foto von irgendeinem Sakralbau. "Benennen Sie dieses Gebäude." - bumm. Es war aus. Als ob ich eine Ahnung hatte, wie das scheiß Kloster hieß. Die Gebäude sahen doch alle gleich aus. "Woran erinnert Sie dieses Gebäude?" - "An den Kaiserdom zu Speyer." - "Ja, in der Tat, es bestehen große Ähnlichkeiten. Aber es handelt sich hier nicht um einen Dom, es ist ein Kloster." - Ich dachte mir nur na, klasse!. Das einzige Kloster, von dem ich aus der Zeit gelesen habe, war das Kloster Maria Laach. "Ich tippe auf Maria Laach." - "Genau, richtig. Dann gucken wir uns mal den Grundriss an, was ist hier die Besonderheit?" - FUCK, woher soll ich das wissen? Ich war so ratlos. Es war so schrecklich. So ging es Foto um Foto. Ich erkannte kein einziges Gebäude. Besonders, weil er nach Kirchen fragte, von denen ich noch nie etwas gelesen hatte. Es gab schließlich Hunderte, die zu der Zeit entstanden. Dann fragte er mich doch nicht wirklich, welche Orden es zu der Zeit gab und welches Kloster welchem angehörte!?! Ich hab nurnoch schwarz gesehen und war sichtlich erleichtert, als seine Tippse ihm mitteilte, dass es nun Zeit für Thema 2 (Goya) war. Goya lief gut. Natürlich wollte er auch hier nichts großartiges zum Künstler hören, wieso auch, schließlich konnte ich seine Biografie herunterbeten. Also wieso eine Studentin was fragen, was sie auch weiß. Er zeigte mir wieder nur Bilder. Glücklicherweise kannte ich die meisten. Wenn dann nicht nur diese dumme Frage wäre, dessen Antwort ich noch nie zuvor gehört hatte. Ich fühlte mich so schlecht. Mit einem Blick auf die Uhr wurde ich rausgeschickt, sie berieten sich. Die Auswertung war niederschmetternd.
"Eigentlich wollte ich bereits nach dem Romanik-Thema abbrechen und sie durchfallen lassen, aber es war gut, dies nicht zu tun. Goya hat sie rausgeholt. Also von Romanik haben Sie ja absolut keine Ahnung. Sie sind die schlechteste Studentin, die ich je geprüft habe. (Oh, wie nett >_>")Sie hatten ja wenigstens etwas Ahnung von Goyas Biografie (ETWAS???????? Ich glaub es hackt!!), so konnten Sie doch noch bestehen. Wie wollen Sie eigentlich mal Kunst unterrichten, wenn Sie keine Ahnung haben? Selbst mit Grundschülern gehen Sie ins Museum! (Ja, genau, und in Museen sieht man auch sooo viele romanische Kirchen rumstehen!!! >_>") Sie sollten sich mal etwas mehr reinhängen, und die Themen ernster angehen [...]" usw.
Ich bin mit den Tränen nahe raus. Ich wollte nurnoch raus. Musste mich zurückhalten. Mich störte nicht die schlechte Note von 3,7 (bestanden ist schließlich bestanden), aber so wie er mich "auswertete" - das war nicht mehr nett. Nun bin ich innerlich zerfressen, total down und irgendwie auch wütend. Ich kann an nichts anderes Denken.
Ich kann mich nicht mal freuen, dass ich SED bestanden habe. Traurig.
Thema 2:
Francisco de Goya
- Francisco José de Goya y Lucienta wurde am 30.03.1746 in Fuendetodos (nähe Zaragoza) geboren
- sein Vater José de Goya war ein angesehener Vergolder
- seine Mutter Engracia Lucienta war eine verarmte Landadlige
- Goya wuchs in Zaragoza auf
- 1760 erste Ausbildung in Malerei bei José Luzán
- 1763 erste Reise nach Madrid, erfolglose 1. Teilnahme am Wettbewerb der Academia de San Fernando
- 1766 zweite Reise nach Madrid, erfolglose 2. Teilnahme am Wettbewerb der Academia de San Fernando
- 1771 Reise nach Italien, wird Schüler des Künstlers Bayeu, erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb der Academia de Parma
- danach kehrte er nach Zaragoza zurück
- 1772 erster wichtiger Auftrag: Deckenfresko im Gewölbe über dem Chor der Basilika St. Pilar in Zaragoza ("Anbetung des Namen Gottes")
- 1773 Heirat mit Josefa Bayeu (Schwester seines Meisters)
- 1774 Übersiedlung nach Madrid, durch Heirat schafft er den Sprung an den Madrider Königshof
- 1775 Arbeit in der königlichen Teppichmanufaktur St. Barbara in Madrid
- erste Teppichkartons entstehen, Themen: Jagdszenen, Volkstümlichkeit, Volksbelustigung, Majos & Majas
- Beispiele: "Spaziergang in Andalusien" (majos und Majas in Trachtenkleidung), "Der Sonnenschirm" (auf Wunsch von María Luisa, der Frau des zukünftigen Königs Karl IV.), "Der Töpferverkäufer"
- 1780 Aufnahme an die Academia de San Fernando mit dem Gemälde eines Kruzifixus
- es folgten weitere Teppichkartonagen, doch verlor Goya die Lust an dem Vergnüglichen und an der Belustigung, daher wurden seine Bilder zunehmend sozialkritischer
- Beispiele: "Die Wiese des Heiligen Isidro" (Picknickszene am Festtag des Schutzheiligen von Madrid), "Der verletzte Maurer", "Winter/Der Schneesturm" (zeigte, wie die Unterschicht wirklich lebte)
- 1785 Ernennung zum stellvertretenden Direktor für Malerei an der Academia de San Fernando
- 1786 Ernennung zum Maler des Königs
- 1788 Karl IV. wird König, es folgte Verschuldung, Verstrickung in frz. Kriege und das Ende der Reformpolitik
- 1789 Goya wird zum Hofmaler ernannt, frz. Revolution brach aus, Freiheit - Gleichheit - Brüderlichkeit, Abschaffung des Adels
- umso höher Goya aufstieg, desto mehr Ansehen erlangte er
- er machte in dieser Zeit mit Porträtmalerei Karriere
- bereits 1783 malte er ein Porträt vom Grafen Floridablanca, wo Goya sich erstmalig selbst mit drauf porträtierte, im Schatten auf der linken Seite
- er malte viele mächtige Persönlichkeiten, die zu dieser unruhigen Zeit stetig wechselten
- 1792 zwei letzten Teppichkartonagen entstanden ("Die Hochzeit" - er kritisierte die Geldheirat, "Der Hampelmann" - zeigt, wie starke Frauen mit einem schwachen Mann umgehen)
- er reiste im selben Jahr nach Andalusien, wo er schwer erkrankte und ertaubte
- Taubheit entmutigt ihn nicht zu malen
- es entsteht ein Bilderzyklus für die Academia, in dem er seine dunklen Visionen, Träume und Ängste darstellte - sehr düster und dunkel ("Hof der Irren", "Feuer in der Nacht")
- 1795 Goya wird zum Direktor der Academia de San Fernando ernannt
- 1796 Goya hält sich bei der Herzogin von Andalusien in Andalusien auf
- suchte nach neuen Formen und entdeckt die Radierung für sich
- Entstehung seiner Caprichos (=Launen... Radierungen), als Vorlage dienten seine dunklen Visionen und Träume
- Beispiele: "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer", "Und schleppten sie davon"
- er porträtierte zudem die Herzogin von Alba ("Die Herzogin von Alba in schwarz")
- er beginnt mit dem Bild "Die nackte Maja" (verrucht, Nacktheit wurde von der Kirche in Spanien verboten)
- 1797 Rücktritt als Direktor der Academia de San Fernando wegen gesundheitlicher Gründe
- 1799 Veröffentlichung seiner 80 Caprichos
- er wurde zum 1. Hofmaler ernannt
- Napoleon ergreift die Macht
- Goyas lebensfrohe Art zu malen ging verloren, Werke zeigten tiefe Abgründe des Menschen
- Goya war sehr in aktuellen Geschehnissen interessiert, die er auch in seinen Werken darstellte
- 1808 Premier Godoy wurde gestürzt, Aufstand gegen die Franzosen, Unabhängigkeitskriege brachen aus
- Goya malte Bilder und fertigte Radierungen an, die sich kritisch mit dem Einmarsch frz. Truppen und dem Schrecken des Kriegs befasste
- es entstanden die Historienbilder "Am 2. Mai 1808" und "Am 3. Mai 1808 (Die Erschießung der Aufständischen)
- 1814 Goya muss sich vor Inquisition für sein Bild "Die nackte Maja" rechtfertigen - Bild wird konfisziert, er selbst durfte weiterarbeiten
- Goya wurde erneut als Hofmaler eingesetzt
- 1819 Goya zieht sich nach einer weiteren schweren Erkrankung in sein Landhaus zurück
- es beginnt die Phase der "schwarzen Bilder" - Goya bemalte bis 1823 die Wände seines Hauses mit seinen Ängsten und Visionen, die niemals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten
- Beispiele: "Die Wallfahrt des Heiligen Isidro" (Gegenstück zu "Die Wiese des Heiligen Isidro"), "Der Hund" (Einsamkeit), "Saturn" (Saturn frisst seine Kinder)
- 1824 Goya ging freiwillig ins Exil, um der politischen Verfolgung zu entgehen (er versuchte sich am Aufbau einer neuen Regierung, was scheiterte)
- ließ sich in Bordeaux nieder, wo er bis zu seinem Lebensende wohnte
- hier widmete er sich letztlich seinen Radierungen zum Thema Stierkampf, was ihn schon immer faszinierte
- kehrte in der Zeit zwei Mal nach Madrid zurück, vorallem um beim König eine Art Kurbeurlaubung über 6 Monate einzuholen, damit er seinen Titel als Hofmeister nicht verlor
- als er zurückkehrte, malte er seine letzte Frauengestalt "Das Milchmädchen von Bordeaux", das erste Bild, wo er wieder Farben (besonders blau) einsetzte
- 16.04.1828 Goya stirbt angeblich gelähmt in Bordeaux
Na das klappt doch ganz gut... nen paar Wackler habe ich... aber ich habn Bonus, denn wenn ich das Thema hier alles erzähle, sind min. 30 Minuten um, dabei habe ich für beide Themen nur 20 Minuten Zeit XD Kürzen muss ich also sowieso ' -' Wünscht mir Glück!